Fairer Schmuck
„Wir sind nicht nur verantwortlich für das, was wir tun, sondern auch für das, was wir nicht tun.“ (Molière)
Die Ressourcen unserer Welt sind begrenzt und jeder von uns hat die Aufgabe, verantwortungsbewusst damit umzugehen. Nachhaltigkeit in der Schmuckindustrie ist eine recht neue Sache. Lange scherte sich keiner darum, woher genau die Rohstoffe stammen und unter welchen Bedingungen sie abgebaut wurden. Wusstest Du, dass ein einziger Goldring mit Gold aus einer regulären Mine rund 20 Tonnen Giftmüll aus Zyanit und Quecksilber produziert?
Der Minenabbau von Gold zerstört mit seinen Chemikalien und der Untertunnelung aber nicht nur die Landschaft, sondern gefährdet auch Menschenleben durch schlechte oder gar fehlende Sicherheitsmaßnahmen und magere Löhne. In Abbaugebieten lebt oft die gesamte Gemeinschaft vom Goldhandel, selbst Kinder und Älteste müssen mit anpacken, um die Familie zu ernähren. Abseits der Mine gibt es kaum Infrastruktur oder Möglichkeiten, aus diesem Teufelskreis auszubrechen.
Ansätze für einen verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen bieten nachhaltige Lösungen wie Fairtrade Gold und Recycling Gold, aber was genau steckt dahinter?
Recycling Gold
Während Fairtrade Gold den Ansatz verfolgt, den Abbau von neuem Gold so nachhaltig und unproblematisch wie nur möglich zu gestalten, setzt Recycling Gold auf die Aufbereitung des Materials, welches sich bereits im Umlauf befindet.
Man glaubt gar nicht, wie viel Schmuck ungeliebt und ungetragen, oft auch kaputt, in Schmuckkästchen auf der Welt verstreut liegt. Eine immer größere Rolle spielt auch das Recycling von Elektronik-Schrott und die Aufbereitung von Batterien zur Rückgewinnung von Platin und Palladium.
Weitere Infos findest du hier:
https://www.responsiblejewellery.com
Fairtrade Gold
Fairtrade Gold stammt aus ausgewählten zertifizierten, kleinen Goldminen. Die Betreiber bezahlen einen angemessenen Lohn und statten die Minenarbeiter mit Schutzausrüstung wie Helmen und Schuhen aus. Es wird weitgehend auf giftige und gefährliche Substanzen wie Quecksilber und Zyanit verzichtet. Auch Kinderarbeit ist hier verboten.
Fairtrade Gold ist ca. 15 bis 30 % teurer als herkömmliches Gold. Dieser Aufpreis finanziert die Lizenzgebühren für das Fairtrade Siegel, unterstützt aber auch Gemeinschaftsprojekte wie Schulen oder Gesundheitszentren in den Regionen vor Ort.
100% Recycling: Zum Wohle des Planeten
Für alle Schmuckstücke beziehe ich meine Edelmetalle - sowohl Silber, Gold als auch Palladium und Platin von einer Scheideanstalt mit einer Mitgliedschaft im Responsible Jewellery Council. Das RJC setzt hohe Maßstäbe für verantwortungsbewusste ethische, menschenrechtliche, soziale und ökologische Praktiken für den Handel von Diamanten, Gold- und Platingruppenmetallen (Platin und Palladium).
Ich bin der festen Überzeugung, dass es am besten ist, mit den Ressourcen zu wirtschaften, die bereits im Umlauf sind und die zudem unter deutschen Standards in Laboren wiederverwertet werden. Jede Art von neuem Abbau ist immer auch ein Eingriff in die Natur.
Solltest Du Dich für Fairtrade Gold interessieren, nimm gerne Kontakt zu mir auf. Jede Anfertigung kann auch mit Fairtrade Gold umgesetzt werden, und auch die meisten Schmuckstücke aus dem Onlineshop lassen sich mit Fairtrade Gold nachbauen.
Aufarbeitung, Umarbeitung
Du hast Schmuck vererbt oder geschenkt bekommen, der Dir nicht passt, optisch nicht gefällt oder kaputt ist? Gerne kannst Du mir alle alten Schmuckstücke aus der Familie oder Deinem Privatbesitz zuschicken.
Vorsicht: Bitte versende niemals ohne Ankündigung einfach Wertgegenstände, nimm immer zuerst Kontakt zu mir auf!
In meiner Werkstatt prüfe ich das Material auf seine Echtheit und schmelze es anschließend ein. Sollte Dein Schmuck nicht direkt verwendbar sein, gibt es die Möglichkeit, den Wert zu ermitteln und Dein Material gegen frisches Recyclingmaterial zu tauschen.
In jedem Fall sparst Du nicht nur bares Geld, sondern tust auch noch etwas Gutes für die Umwelt, da Du eine Menge Ressourcen sparst. Als netten Nebeneffekt kannst Du den emotionalen Wert Deiner Schmuckstücke oft bewahren und etwas Neues, zu Dir Passendes bekommen.
Auch wenn Du kein eigenes Material mitbringst, bekommst Du von mir Schmuckstücke aus recyceltem Gold. Über meinen Lieferanten beziehe ich zu 100% aufbereitetes Edelmetall. Als Mitglied des "Responsible Jewellery Council" (RJC) setzt sich dieser gegen Ausbeutung von Minenarbeitern und für die Förderung ethischer, sozialer und umweltfreundlicher Verfahrenstechniken ein.
Jeder Krümel ist wertvoll
In meiner Werkstatt wird gefeilt, gebohrt, gesägt. Die dabei entstehenden Späne werden unter dem Werktisch in einem Leder aufgefangen. Jeden Abend fege ich den Goldstaub zusammen und sammle alles in einer kleinen Dose. Wenn die Dose gut gefüllt ist, schicke ich diese zur Aufbereitung weg. Das darin enthaltene Gold kommt in Form von Blech oder Draht dann wieder zu mir zurück.
Faire Edelsteine
Das steigende Interesse an ethisch korrekten und fairen Alternativen sorgt für ein immer größer werdendes Angebot von nachhaltig abgebauten und transparent gehandelten Edelsteinen.
Immer mehr meiner Edelsteine erwerbe ich über Partner, die mit lokalen Kleinstbergbauern zusammenarbeiten. Das bedeutet transparente Lieferketten, sicherer Abbau, faires Gehalt und reduzierter Einsatz von Chemikalien.
Gern verarbeite ich auch Deine persönlichen Edelsteine aus alten, vererbten Schmuckstücken und schenke ihnen in einem neuen Schmuckstück ein Zuhause, in dem sie mindestens nochmal so lang leben können, wie sie vielleicht schon hinter sich haben.
Alle verarbeiteten Diamanten beziehe ich zudem über vertrauenswürdige und geprüfte Partner, die sich an die strengen Auflagen vom Kimberley-Prozess halten und garantieren können, dass ihre Steine konfliktfrei sind.
Auch im Labor synthetisch gezüchtete Edelsteine stellen eine gute Option dar, an bezahlbare, qualitativ hochwertige Steine zu bekommen. Für diese Steine müssen zudem weder Minenarbeiter gefährdet noch die Umwelt zerstört werden. Keine Sorge: synthetische Steine werden von mir immer transparent als solche gekennzeichnet.
Und das ist erst der Anfang!
Ich versuche jeden Tag, das was ich tue neu zu hinterfragen und meine Lieferketten weiter zu optimieren. Immer wieder erfahre ich von neuen Händlern, mit denen ich gerne zusammenarbeiten würde. Ich bin gespannt, welche Angebote es in Zukunft noch geben wird, um meinen Beruf und meinen Schmuck noch fairer, noch transparenter, noch ökologischer zu gestalten. ♥